Saubere Luft

Die Bedeutung von sauberer Luft wird immernoch unterschätzt. Obwohl es auch auf europäischer Ebene Richtlinien dazu gibt, wird das Thema um frische, gefilterte Luft im Alltag zu wenig bedacht. Selbst die SARS-CoV-2-Pandemie, die bereits 2020 zeigte, dass Krankheiten durch feinste Aerosole, also fast gasartige Tröpfchen, übertragen werden, hat wenig daran geändert.

Es fehlt immer noch an Luftreinigungssystemen, vor allem in öffentlichen Gebäuden, Schulen, medizinischen Einrichtungen, Pflegeheimen oder auch an Orten des Genusses, wie in Theatern, Konzerthallen und auch in der Gastronomie. 

Luft ist ein Lebensmittel. Wir atmen am Tag 12.000 Liter ein und aus.

Während wir 3 Tage ohne Wasser überleben können, sind es ohne Luft nur etwa 3 Minuten.  Wir brauchen am Tag 6000 mal mehr Luft als Wasser, daher sollten wir diese auch in der gleichen Qualität wie unser Trinkwasser zur Verfügung stellen. Vor allem Kindern, Senioren und Kranken.

Denn: Verunreinigtes Wasser macht krank – Schlechte Luft auch. Es kann sogar die Lebenserwartung reduzieren.1

Saubere Luft ist ein Schlüssel zu mehr Gesundheit. Saubere Luft reduziert Aufkommen und Schwere von Atemwegs2– und Herz-Kreislauf3-Erkrankungen. 

Luftqualität ist einer der Grundpfeiler für unser Wohlbefinden, für Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit in Bildung und auf der Arbeit sowie zur Prävention verschiedener Erkrankungen. 

Innenräume: Das Problem mit verbrauchter Luft 

90 % unserer Zeit verbringen wir in Innenräumen. Fast immer sind diese unzureichend gelüftet, wodurch sich Pathogene, also krankmachende Stoffe, und CO2 anreichern können. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme sind direkte Folgen von zu hohen Kohlenstoffdioxid-Werten. 

Der CO2-Wert gibt einen Hinweis darauf, wie »verbraucht« die Luft bereits ist, da Kohlenstoffdioxid ein Abbauprodukt unseres Körpers ist, das wir permanent ausatmen. Ab einem Wert von 2000 ppm (Parts per Million, also ein Millionstel, die Maßeinheit für z.B. CO2 Messungen) enthält jeder Atemzug mehr als 4 % Luft, die bereits in fremden Lungen war. Aerosolübertragene Viren (Masern, Influenza, CoViD etc.) können sich unter diesen Bedingungen schnell verbreiten.

420 ppm gesunde Außenluft, 600 ppm gesundes Raumklima, AB 800 PPM IST FRISCHLUFT ERFORDERLICH, 1000 ppm
Leistung sinkt um 15%, 1400 ppm
Leistung sinkt um 50%, 2000 ppm
Kopfschmerzen und Müdigkeit

Unsichtbar und dennoch da: Luftverschmutzung 

Bei Luftverschmutzung denken wir oft an Smog, dichte, dunkle Wolken, die über der Stadt hängen. Allerdings ist die Luft bereits viel früher so stark belastet, dass es Einfluss auf unsere Gesundheit nimmt.

Feinstaub (durch Holzöfen, Abgase), Mikroplastik (Autoreifenabrieb), Asbest und Radon (ein radioaktives Gas, das aus Natursteinen austreten kann), sind nur einige Beispiele, die neben Infektionskeimen durch die Luft den Weg in unseren Körper finden und dort Schäden anrichten.

Diese Verunreinigungen finden wir nicht nur exklusiv in der Stadt, sondern auch auf den Land. Es ist daher mehr als sinnvoll, auf flächendeckende Luftreinigung zu setzen.

Niemand würde ungefiltertes, verunreinigtes Wasser trinken. Es wird Zeit diesen Standard auf unsere Luft zu übertragen.

Quellen

  1. https:///www.aerztezeitung.de/Panorama/Luftverschmutzung-verkuerzt-Lebenserwartung-um-fast-drei-Jahre-423575.html ↩︎
  2. https://europeanlung.org/de/information-hub/keeping-lungs-healthy/luftverschmutzung-in-innenraeumen-und-auswirkungen-auf-die-lunge/ ↩︎
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7812988/ ↩︎