Luftfilter und Gesundheit erhalten – Münster muss seine Chancen nutzen

Fürth, 05. September 2024 – Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Lufthygiene (DAGL) setzt sich für die Weiterverwendung der HEPA Luftfilter der städtischen Schulen in Münster ein und hat sich kürzlich mit einem offenen Brief an die im Rat der Stadt Münster vertretenen Fraktionen und Gruppen gewandt.

Dr. Jörg Danzer (Vorstand der DAGL) führt aus, warum die bereits vorhandenen Luftfilter weiterhin in den Schulen der Stadt betrieben werden sollten: »Hocheffiziente HEPA Luftfilter reduzieren die Konzentration von Schadstoffen wie Feinstaub und Mikroplastik sowie krankmachenden Keimen und Schimmelsporen in Innenräumen um ein Vielfaches und führen signifikant zu einem gesünderen Raumklima. Vor diesem Hintergrund ist die Außerbetriebnahme bereits vorhandener HEPA Luftfilter nicht nachvollziehbar.«

Auch seien aktuell gehäuft zu beobachtende Krankheitswellen sowie krankheitsbedingte Engpässe in der Betreuung unter anderem auf mangelnde Lufthygiene in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zurückzuführen. In einer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme stellte die DAGL bereits fest, dass Schließungen von Kitas und auch krankheitsbedingter Unterrichtsausfall nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Bildung und Förderung sowie die soziale Entwicklung der Kinder haben, sondern auch auf die gesamte Wirtschaft. Eltern, die aufgrund geschlossener Einrichtungen oder erkrankter Kinder nicht zur Arbeit gehen können, fehlen als Arbeitskräfte in den Unternehmen. Dies führt zu Arbeitsausfällen und gefährdet langfristig den wirtschaftlichen Erfolg und die kritische Infrastruktur. Infektionsschutz in Kitas und Schulen ist daher nicht nur eine Frage der Gesundheit und Vernunft,  sondern auch ein wichtiger Faktor zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität Deutschlands und jedes einzelnen Privathaushalts.

Die Stadt Münster war einst Vorreiterin in Bezug auf Lufthygiene in ihren Schulen. Es wurden knapp 1200 HEPA-Luftfilter angeschafft, um den Infektionsschutz im Rahmen der Corona-Pandemie zu verbessern und Kindern wie Lehrer*innen eine gute Lern- und Arbeitsumgebung zu ermöglichen. 

Doch aufgrund fehlender Vorgaben des Schulträgers und der Einstellung des Wartungsbudgets sind die effizienten und teuren Geräte jetzt in den Schulen nicht mehr in Betrieb. Nun sollen sie ausgemustert werden, wie aus einer Beschlussvorlage des zuständigen Ausschusses für Schule und Weiterbildung hervorgeht. Über die weitere Verwendung, eine mögliche Einlagerung oder gar eine kostenintensive Verschrottung der Geräte soll nun der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 11. September 2024 beraten.

Sollte die Stadt Münster entgegen aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse das Entfernen der Luftfilter aus den städtischen Schulen beschließen, ist die DAGL sehr an einer Übernahme von Geräten interessiert. Diese würden ehrenamtlich an Bildungs- oder Kinderbetreuungseinrichtungen vermittelt, die den sinnvollen Wunsch nach gesunder Innenraumluft und damit bestmöglicher Aufrechterhaltung des Betreuungsbetriebs teilen.

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